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May 2024

Neue experimentelle Gesichtspunkte zur Balneotherapie entzündlicher Prozesse* **

Journal/Book: Z. f. Phys. Med. 3/80 201-207. 1980;

Abstract: Aus der Klinik für Physikalische Medizin und Balneologie am Klinikum der Justus-Liebig-Universität Giessen in Bad Nauheim. Komm. Gf. Direktor: Prof. Dr. med. K. L. Schmidt (Vortrag an der 17. wissenschaftlichen Fortbildungsveranstaltung des Verbandes Deutscher Badeärzte e.V. am 22.3.1980 in Wiesbaden) *Die vorliegende Arbeit stützt sich auf die Ergebnisse der Dissertationsarbeit von H. J. Eckl **Herrn Prof. Dr. V. R. Ott gewidmet anläßlich der Verleihung der Fritz-Hopmann-Medaille Zusammenfassung Obwohl die therapeutisch günstige Wirkung von Solebädern auf Entzündungsprozesse klinisch fundiert und bewiesen ist gibt es doch dafür kaum experimentelle Grundlagen. An den bekannten standardisierten Entzündungsmodellen dem Dextranödem dem Formalinödem dem Kaolinödem und dem Carrageeninödem der Ratte wurde darum im Tierexperiment der Einfluß eines Bades in einer CO2-reichen Thermalsole (Sprudel XII Bad Nauheim) und im gleichen Bademedium mit reduziertem CO2-Gehalt (Thermalsole) untersucht. Die intraplantar mit der entzündungserregenden Substanz injizierten Tiere kamen sofort nach der Injektion in ein thermoindifferentes Fußbad (Höhe des Wasserspiegels im Käfig: 1 5-2 cm; Temperatur: 32-33 Grad Celsius thermostatisch konstant gehalten); die Kontrolltiere badeten in einem gleich temperierten Süßwasserbad. In bestimmten Zeitabständen nach dem Bad wurden die Pfotenvolumina als Kriterium der entzündlichen Schwellung bestimmt. Es zeigte sich daß das Dextranödem weder durch Sole noch durch CO2-Sole wesentlich beeinflußt wurde; die Solebäder hemmten aber nach 24 Stunden die Rückbildung des Formalinödems und des Carrageeninödems und setzten beim Kaolinödem sogar einen nachhaltigen zusätzlichen phlogistischen Reiz d. h. verstärkten diese Entzündung. CO2-reiche Thermalsole hatte einen signifikanten antiphlogistischen Effekt in der Frühphase des Carrageeninödems. Während sich also ein entzündungshemmender Effekt von Solebädern nicht eindeutig verifizieren ließ und die Sole statt dessen sogar entzündungsverstärkend wirkte wurde diese therapeutisch unerwünschte Wirkung durch das CO2 rückgängig gemacht bzw. in eine Entzündungshemmung umgewandelt. Es liegt nahe für diesen Spezialeffekt der Kohlensäure auf Entzündungen das pH und den Einfluß auf das Gefäßsystem verantwortlich zu machen; direkte Angriffspunkte an den Entzündungsmediatoren müssen aber auch diskutiert werden. Dafür spricht vor allem daß Sole speziell die prostaglandinvermittelten Entzündungsphasen verstärkte und sich hier ähnlich einer lokalen Kryotherapie verhielt; die antiphlogistische Wirkung des CO2-reichen Sprudels war eher einer örtlichen Wärmeanwendung vergleichbar. ___MH


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