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May 2024

Mittelfrequenztherapie

Journal/Book: Z. f. Phys. Med. 1/80 S. 3-4. 1980;

Abstract: 84. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Physikalische Medizin und Rehabilitation und Jahrestagung des Verbandes Deutscher Badeärzte in Hannover vom 12. bis 13. 10. 1979 und Bad Nenndorf am 14. 10. 1979. Anschr. d. Verf.: Prof. Dr. med. E. David am Institut f. Physiologie u. Biokybernetik der Universität Erlangen-Nürnberg (Direktor Prof. Dr. W. D. Keidel) Erlangen Die Reizwirkung elektrischer Ströme auf erregbare Gewebe des menschlichen Körpers ist hinlänglich bekannt. Die Neurophysiologie hat nachgewiesen daß die Depolarisation der Muskel- und Nervenzellmembran beim Erregungsvorgang durch elektrische Ladungsverschiebung zustande kommt die elektrische Reizung also als adaequat zu bezeichnen ist. Die Physikalische Therapie hat sich frühzeitig diese Wirkung des elektrischen Stromes zu nutze gemacht und in vielfältiger Weise angewendet. Prinzipiell werden dabei drei Reizstromarten unterschieden: Der dämpfende Gleichstrom (Galvanisation) der erregende Wechselstrom (Faradisation) und der erwärmende Hochfrequenzstrom (Arsonvalisation). Diese Einteilung geht auf Arsonval (1) zurück der schon um die Jahrhundertwende zeigen konnte daß erregbare Gewebe unterschiedliche Empfindlichkeit auf unterschiedlich frequente Wechselströme zeigen wobei das Maximum der Reizwirkung bei 100 Hz liegt. Wechselströme oberhalb 1000 Hz sind bei üblichen Reizstromstärken (10mA) nicht mehr reizwirksam und sind als Mittelfrequenzstrom vom eigentlichen Niederfrequenzstrombereich abgetrennt worden. Den Gesetzen der Elektrophysik entsprechend braucht man zur Reizung tiefer Gewebestrukturen hohe Reizstromstärken an der Haut was zu ungewünschten Sensationen und Effekten führt. Gildemeister (4)konnte schon vor mehr als 35 Jahren Abhilfe schaffen als er die Reizwirkung amplitudenmodulierter mittelfrequenter Wechselströme entdeckte Nemec (6) hat diesen Effekt durch Interferenz zweier reizunwirksamer Mittelfrequenzströme apparativ in die Therapie eingeführt. Diese als Nemec'sche Mittelfrequenzstromreizung bekannte Technik hat mittlerweile eine breite Anwendung gefunden und ist bis hin zur stereodynamischen Reizung weiterentwickelt worden. Obwohl die dabei auftretenden neurophysiologischen Mechanismen in vielfältiger Weise z. B. von Wyss (7) Bromm und Lullies (2) und anderen eingehend untersucht worden sind sind mindestens zwei Fragen noch nicht vollständig geklärt. Die erste umfaßt den Reizmechanismus der entweder durch einen Gleichrichtereffekt von den biologischen Membranen zustandekommen kann oder aber durch Summation der einzelnen Halbwellen des mittelfrequenten Wechselstromes. Die zweite Frage beschäftigt sich mit dem räumlichen Verteilungsmuster der reizenden Interferenzmaxima. Den Angaben von Güttler (5) zur Folge und entsprechend eigenen Untersuchungen die auf der Sichtbarmachung der Potentialfelder im Gewebe mit Hilfe der bei Degenhardt (3) angegebenen Elektrolumineszenz durchgeführt worden sind unterscheidet sich die Verteilung wesentlich von der üblichen Darstellung. Ungeachtet der ungeklärten Fragen besteht eine umfangreiche Indikationsliste mit statistisch gesicherten Behandlungserfolgen. ___MH


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