Konservative Therapie der koronaren Herzkrankheit

Journal/Book: Dt. med. Wochenschr. 101 (1976) / Z. Physiother. Jg. 30 (1978) S. 210. 1976 / 1978;

Abstract: Zentrum der Inneren Medizin Abt. Kardiologie 6000 Frankfurt 70 Theodor-Stern-Kai 7 Zusammenfassung / G. WESSEL (Erfurt) Ausgehend von der Forderung nach "klarer Diagnose" und nach der Ausschaltung der bekannten Risikofaktoren wird auf die Schwierigkeiten bei der klinischen Prüfung koronarwirksamer Medikamente hingewiesen: Bewertung subjektiver Angaben nur im Doppelblindversuch Beurteilung klassischer ST-Strecken-Senkung (quantifiziert durch Ausmessung) im Leer- Plazebo- und Arbeitsversuch unter Medikamentenwirkung im Auslaßversuch und bei Reproduzierbarkeit und Sicherung von Ausmaß und Stärke der zugrunde liegenden koronaren Minderdurchblutung durch selektive Koronarangiographie. Bei Testung unter diesen strengen Bedingungen antianginöse Effekte beweisbar für Nitroglyzerin sowie Pentaerythrityltetranitrat (Dilcoran) und Isosorbiddinitrat sowie für -Sympathikolytika (Propanolol-Dociton Pindolol-Visken Nifenalol. Beta-Intensain) und für sog. Kalzium-Antagonisten (Verapamil-Isoptin Nifedipin-Adalat). Für das praktische Vorgehen wird empfohlen: Anfallsbehandlung mit Nitroglyzerin sublingual dann Dauereinstellung mit Nitraten bei ungenügendem Effekt zusätzlich -Sympathikolytia. Kalzium-Antagonisten erbringen keinen zusätzlichen Effekt sind deshalb für Kombinationsbehandlung ungeeignet. Ihre Anwendung wird empfohlen bei erwünschter antihypertensiver Wirkung und in Fällen mit gleichzeitigen Rhythmusstörungen insbes. beim Vorliegen der schnelle Form einer absoluten Arrhythmie. Bei Persistenz der Beschwerden wird als echte Alternative die (Bypass) kurz berührt. Die Frage nach den Vorteilen einer Dauerantikoagulation wird negativ beantwortet als diskutabel aber die Anwendung von Azetylsalizylsäure (1 5 g tgl.) betrachtet. - Der Erfolg von Kuren im Abstand von ein oder zwei Jahren wird in Relation zu den hohen finanziellen Aufwendungen als unbefriedigend beurteilt im Gegensatz zur kontinuierlich erfolgenden "Bewegungstherapie mit Gesundheitserziehung". ___MH

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