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May 2024

Meteorologisch bedingte Schlafstörungen bei psychiatrischen Patienten

Journal/Book: Psychiat. clin. 5: 265-288 (1972). 1972;

Abstract: Psychiatrische Universitätsklinik Basel (Direktor: Prof. Dr. P. KIELHOLZ) 1 Unter Mitarbeit von PD Dr. W. SCHUEPP Abteilung für Meteorologie und Lufthygiene Basel; Dipl. Bibl. E. FAUST Freiburg und Dipl. Math. Dr. P. SARREITHER Institut für angewandte Mathematik Würzburg. Zusammenfassung Wetterabhängige Schlafstörungen fanden innerhalb des Rahmens psychiatrischer Untersuchungen bisher noch keine systematische Bearbeitung. Als ein Versuch die subjektiv angegebene Wetterfühligkeit psychiatrischer Patienten zu objektivieren wurde an einem grösseren Krankengut (n = 3480) die Koinzidenz zwischen Wetterlage und Klinikeintritt errechnet. Mittels einer Fragebogenuntersuchung liessen sich dazu die Angaben eines kleineren Kollektives (n = 843) über Vorkommen und Art wetterbedingter Schlafstörungen gewinnen. Die vorgetragenen Ergebnisse sind durchweg statistisch signifikant. Schizophrene fühlen sich subjektiv am wenigsten durch Wetterumschlag irritiert. Tatsächlich werden sie aber sowohl durch Föhn als auch durch Kalt- und Warmfront beeinflusst. Über meteorologisch bedingte Schlafstörungen klagen sie am seltensten von allen hier untersuchten psychiatrischen Patienten. Depressive fühlen sich subjektiv stark wetterabhängig und sind dies auch effektiv in bezug auf Föhn und Kaltfront. Sie zeichnen sich besonders durch Durchschlafstörungen aus. Der Einfluss von Frontendurchgängen auf Alkoholiker ist nicht objektivierbar. Dafür klagen aber wetterfühlige Alkoholiker in zwei Drittel der Fälle über wetterbedingten unruhigen Schlaf. Auch der Einfluss meteorologischer Vorgänge auf Psychopathen ist nicht zu sichern. Toxikomane fühlen sich besonders in Form von unruhigem Schlaf irritiert. Ihre Wetterfühligkeit vor allem für Föhn und Kaltfront ist objektivierbar. Neurotiker schliesslich klagen am häufigsten von allen über Wetterfühligkeit doch lässt sich diese mit der Koinzidenzmethode nicht objektivieren. Ihre meteorologisch bedingten Schlafstörungen entsprechen denen der übrigen Patienten. Insgesamt kann ausgesagt werden dass die Schlafstörung mit ein charakteristisches Merkmal der Wetterfühligkeit darstellt. Ausserdem scheint bemerkenswert dass klinisch Gesunde seltener unter meteorologisch bedingten Ein- und Durchschlafstörungen aber gleich häufig unter unruhigem Schlaf leiden wie psychiatrisch Kranke. ___MH


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