Hämodynamische Wirkungen des Valsalva-Versuches

Journal/Book: Med. thorac. Vol. 20: No. 4 193-210 (1963). 1963;

Abstract: Aus dem Universitäts-Institut für Röntgendiagnostik und Strahlentherapie Bürgerspital Basel (Vorsteher: Prof. E. Zdansky) von HANS LUDIN Zusammenfassung Der Valsalva-Versuch führt durch eine Erhöhung des intrathorakalen Druckes zu einer Hemmung des venösen Rückstromes zum Herzen zu einer Entleerung der kardiopulmonalen Blutdepots und deswegen zu einer Verminderung des Schlagvolumens. Ob eine Behinderung der venösen Blutströmung aus der unteren Hohlvene zum Herzen eintritt oder nicht hängt vom kavoatrialen Druckgradienten und damit von Unterschied zwischen dem abdominalen und intrathorakalen Druck ab. Da sich dieser nur teilweise beherrschen läßt variieren die hämodynamischen Wirkungen des Valsalva-Versuches von Patient zu Patient und von Untersuchung zu Untersuchung beträchtlich; dies äußert sich in der großen Verschiedenheit des Ausmaßes der Schlagvolumenreduktion. Letztere führt zu einer Abnahme des Blutdruckes des Pulsdruckes des Arterienkalibers der systolisch-diastolischen Schwankungen des Arteriendurchmessers und der arteriellen Blutströmungsgeschwindigkeit zu einer Entspannung der Arterienwandung und damit zu einer reflektorischen arteriolären peripheren Vasokonstriktion mit Blutdruckanstieg und einer reflektorischen Tachykardie. Nach Ende des Valsalva-Versuches kommt es zu einem raschen Einstrom des gestauten Venenblutes ins Herz zu einer stärkeren Zunahme des Schlagvolumens des Blutdruckes des Pulsdruckes des Arterienkalibers der Arterienwandspannung und daher zu einer reflektorischen peripheren Vasodilation und Bradykardie. Es wird auf einige Veränderungen dieser physiologischen Mechanismen bei kardiovaskulären Erkrankungen und auf die Bedeutung der pulmonalen Druckerhöhung bei der Angiographie eingegangen. schö

Zurück | Weiter