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April 2024

Der Einfluß des Wetters auf den Organismus

Journal/Book: MATERIA MEDICA NORDMARK 2. Sonderheft 1961. 1961;

Abstract: Aus der Medizinisch-Meteorologischen Beratungsstelle des Deutschen Wetterdienstes Bad Tölz Die Erfahrung aus einem langen über viele Jahrhunderte hinwegreichenden Zeitraum besagt daß zwischen "dem Wetter" und dem Wohlbefinden des Menschen irgendwelche Zusammenhänge bestehen. Selbst der naturbeobachtende Laie ist in der Lage exakt anzugeben welches "Wetter" für ihn "günstig" oder "ungünstig" ist. Die Ärzte wissen ein Lied von den Klagen zu singen mit denen zu bestimmten Zeiten die Mehrzahl ihrer Patienten hilfesuchend in die Sprechstunde kommt oder von den nächtlichen Anrufen die oft schlagartig einsetzen. Genauso verblüffend ist die Beobachtung von Laien und Ärzten daß die gleiche Welle von Befindensstörungen häufig ebenso plötzlich wieder abklingt. Ähnliches erleben die Ärzte in den Krankenhäusern wenn ganze Säle unruhig werden wobei eine psychische Ansteckung insofern nur wenig ins Gewicht fällt als derartige Erscheinungen gleichzeitig auf räumlich voneinander getrennten Stationen innerhalb des Klinikkomplexes auftreten. Im übrigen kann man sich durch einen telefonischen Anruf an anderen Kliniken des engeren Bereiches davon überzeugen daß auch dort der gleiche Vorgang zur gleichen Zeit beobachtet wird. Eine derartige kurzfristige Änderung des menschlichen Befindens reicht von mehr subjektiven Befindensstörungen über die vielen lokalisierbaren Allgemeinbeschwerden bis zu ernsten Manifestationen auf der ganzen Skala der Krankheitserscheinungen und bis zu den Todesfällen. Wenn man diese etwa in 6-Stunden-Intervallen (nach Ausschaltung des Tagesgangs) untersucht findet man daß sie in der gleichen Weise kurzfristig schwanken wobei sich in einer scheinbar völlig ungeordneten Aufeinanderfolge Gipfel mit Perioden der Beruhigung abwechseln. Ähnliche Erfahrungen machen Ärzte und Pharmazeuten bei der Auswertung ihrer Untersuchungen und Experimente. Diese aperiodischen und kurzfristigen Störungen des normalen physiologischen Ablaufs werden seit langem aus der täglichen Beobachtung heraus mit den Wettervorgängen in Verbindung gebracht. Bereits aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg existiert eine Reihe von vergleichenden Arbeiten die indessen häufig an der unzureichenden meteorologischen Bearbeitung krankten. Die Zeit nach dem 2. Weltkrieg brachte hier für die medizin-meteorologische Arbeit eine positive Folge der negativen Entwicklung des Gesundheitszustands der Bevölkerung. Die infolge der grundlegenden Änderung in der gesamten Struktur der Umweltbedingungen erfolgte Sensibilisierung des Bevölkerungsdurchschnitts führte zu einer Senkung der Reizschwelle des vegetativen Nervensystems in dem Sinn daß heute in allen Altersklassen eine erhöhte Ansprechbarkeit besteht welche es exogenen Reizen ermöglicht früher und stärker als vordem einzuwirken. ... ___MH


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