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May 2024

Physikalische Medizin bei rheumatischen Erkrankungen*)

Journal/Book: DEUTSCHES MEDIZINISCHES JOURNAL 10.Jahrgang Berlin 20. September 1959 Heft 14. 1959;

Abstract: Aus der Universitäts-Rheumaklinik und dem Institut für physikalische Therapie Zürich. Direktor: Prof. Dr. A. Böni *) Nach einem Vortrag auf dem 8. Deutschen Kongreß für ärztliche Fortbildung vom 20. bis 24. Mai 1959 in Berlin. Der alte Streit ob der medikamentösen oder der physikalischen Behandlung bei den rheumatischen Krankheiten der Vorrang gebühre scheint sich - beinahe wie mancher politische Konflikt - unendlich hinzuziehen. Dabei könnte das Kriegsbeil rasch begraben werden würde man die Fragestellung richtig und vernünftig formulieren nämlich: "Wo ist die physikalische Therapie am Platze wo die medikamentöse?" bzw.: "Wo verspricht die kombinierte Behandlung den größten therapeutischen Nutzeffekt vor den rein medikamentösen oder rein physikalischen Maßnahmen?" Neben diesen prinzipiellen Fragen. ist aber auch ein Problem zu berücksichtigen das für den praktizierenden Arzt von Bedeutung ist nämlich der Kostenpunkt der Behandlung. Die physikalische Therapie ist in den meisten Fällen teurer und zudem zeitraubender. In der Zürcher Rheumaklinik werden pro Pflegetag durchschnittlich für Medikamente 2 85 Franken und für physikalische Therapie etwa 7 bis 8 Franken ausgegeben. Dieser Tatsache wird im sozialen Krankenkassenwesen im allgemeinen nicht Rechnung getragen. Wenn ich trotz aller dieser Umstände zur physikalischen Therapie in der Rheumapraxis ermuntern möchte so ist es deshalb weil die Erfahrungen einer Spezialklinik und Poliklinik für rheumatische Affektionen die in der Wahl der therapeutischen Mittel völlig frei ist gezeigt haben daß zur Erreichung eines raschen und möglichst dauerhaften Erfolges bei diesen Leiden die physikalische Therapie unumgänglich notwendig ist. Ein Beispiel das aus jüngster Zeit stammt möge dies illustrieren: Eine junge Hausfrau erkrankt mit hohem Fieber und Schwellungen an Fuß- Knie- und Schultergelenken. Die serologischen Untersuchungen ergeben einen normalen Antistreptolysintiter und negative Latex-Teste. Während einer mehrmonatigen Hospitalisation wird die Patientin mit Penicillin zeitweise Corticosteroiden und Gold behandelt. Alsdann Überweisung in unsere Klinik zum weiteren therapeutischen Vorgehen. Bei der Untersuchung stelle ich fest daß die betroffenen Gelenke reizlos sind jedoch alle hochgradig versteift so daß die Patientin trotz des abgeklungenen rheumatischen Prozesses arbeitsunfähig bleibt. Der behandelnde Arzt hatte nach bestem Wissen die medikamentöse Therapie eingeleitet und durchgeführt; er übersah jedoch daß nur eine zweckmäßige Lagerung im Bett und tägliche aktive Gelenkbewegungen eine Versteifung der Artikulationen verhindern können. ... ___MH


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