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May 2024

Ergebnisse fortlaufender Atemregistrierungen in der pneumatischen Kammer bei Über- und Unterdruck

Abstract: Aus dem Institut für Physikalische Therapie und Röntgenologie und dem Balneologischen Institut der Universität München. Vorstand: Professor Dr. med. H. v. Braunbehrens Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der gesamten Medizin verfaßt und einer Hohen Medizinischen Fakult8t der Ludwig-Maximilians-Universität zu München vorgelegt von Erich Meyer aus Bad Salzuflen München 1955 Zusammenfassung 1) Der Zweck der Untersuchungen war die Wirkung des Überdruckes bei1150 mm Hg und des Unterdruckes bei 500 und 400 mm Hg auf die Atmung beim Menschen in quantitativer und qualitativer Hinsicht in der pneumatischen Kammer zu prüfen. 2) Es wurden an 9 gesunden Versuchspersonen je 2 Versuche im Über- Unter- und im Normaldruck unternommen. Die Vpn. waren ortsansässig. Zusätzliche klimatische Einflüsse konnten dadurch ausgeschaltet werden. 3) Bestimmt wurden: Vitalkapazität Komplementärluft Respirationsluft Reserveluft Atemfrequenz Atemminutenvolumen die Umfangsänderungen des Thorax und Abdomens bei normaler Atmung und bei Vitalkapazitätsmessungen ausserdem die Abweichung der Thorax- und Bauchexkursionen von ihrer Mittellage. 4) Mit Hilfe eines Spirographen im offenen System mit magnetgesteuerten Ventilen und eines Gerätes mit Dehnungsmeßstreifen wurden die Atmungsgrössen auf einem Film registriert und berechnet. 5) Eine mechanische Wirkung des Über- und Unterdruckes auf das Trommelfell wurde beobachtet. Die Magen- und Darmgasvolumina wurden im Überdruck komprimiert im Unterdruck ausgedehnt. Bei der normalen Atmung nimmt im Überdruck der Bauchumfang ab während im Unterdruck der Brustumfang sich vergrössert. Die tiefe Inspiration wird im Überdruck durch die grössere Beweglichkeit des Zwerchfells oder Verringerung des Bauchumfanges gefördert im Unterdruck durch die bestehende Vergrösserung desselben gehemmt. Der Überdruck bewirkt keine mechanische Ausdehnung der Lunge. 6) Durch eine Änderung des spezifischen Gewichtes und der Viskosität der Luft im Über- und Unterdruck werden die Ausströmungswiderstände in der Lunge nicht beeinflusst. Sie sind nur abhängig von dem Strömungsvolumen pro sec. von der Länge und dem Querschnitt der Atemwege. Im Überdruck werden die Luftwege nicht erweitert. 7) Die Partialdruckänderungen der Luftgase ergeben eine Änderung des respiratorischen Gaswechsels der ruhigen normalen Atmung. Im Überdruck wird durch die O2-Druckerhöhung bei gleichbleibender Respirationsluft und Verlangsamung der Atemfrequenz das Atemminutenvolumen vermindert. Diese Ventilationsabnahme ist auf die Ausschaltung von O2-Mangelimpulsen seitens der Chemoreceptoren des Atemzentrums zurückzuführen. Der Einfluss eines erhöhten N2-Druckes ist unsicher. Eine Abnahme des O2-Druckes bewirkt eine Zunahme des Atemminutenvolumens. Bei 400 mm Hg ist die durchschnittliche Atemfrequenz infolge Akapnie verlangsamt. Trotz Steigerung des respiratorischen Gaswechsels sind Regulationsvorgänge seitens des Kreislaufes notwendig um dem Gewebe genügend O2 zuzuführen. 8) Die Vitalkapazität Komplementärluft und Reserveluft ändern sich im Überdruck bei 1 1/2 Atm. und ins Unterdruck bei 2/3 Atm. nicht. Erst bei ca. 1/2 Atm. Luftdruck erfolgt die Atmung in einer tieferen Lungenstellung da die Komplementärluft abnimmt. Im Unterdruck werden Alveolen eröffnet die im Normaldruck atelektatisch waren. Die Ausweitbarkeit der Lunge ist im Unterdruck eingeschränkt die Blutfülle nimmt zu. 9) Möglichkeiten der therapeutischen Anwendung des Über- und Unterdruckverfahrens werden angeführt. ___MH


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