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April 2024

Die Mikrowelle in der Hochfrequenztherapie

Journal/Book: Sonderdruck DEUTSCHES MEDIZINISCHES JOURNAL 4. Jahrgang Berlin 15. April 1953 Heft 7/8 Seite 164 bis 169. 1953;

Abstract: Aus dem Städtischen Krankenhaus am Kreuzberg Chefarzt: Dr. K. Braun Zusammenfassung 1. Die Mikrowellen dringen durch Strahlung in den Körper ein daher ist eine starke Absorption d. h. geringe Eindringtiefe zu erwarten. Diese wurde durch unsere Versuche bestätigt. Durchschnittliche Eindringtiefe mit mittleren Dosisleistungen: 6-8 cm (abhängig von der Gewebezusammensetzung). 2. Im Fettgewebe sollte auf Grund des geringen eine wärmemäßige Entlastung auftreten. Diese wird aber durch Reflektionen an den Grenzflächen der Gewebe zum Teil wieder aufgehoben. Die auftretenden Reflektionen sind bei Mikrowellenbestrahlung an den Gewebegrenzflächen dadurch bedingt daß die Mikrowellen weitgehend optischen Gesetzen in bezug auf Brechung und Reflektion folgen. Im menschlichen Organismus unterscheiden sich nun die einzelnen Schichten wie Haut Fett Muskulatur usw. in ihrem dielektrischen Verhalten stark voneinander. Wird z. B. eine Gewebepartie Fett/Muskulatur mit Mikrowelle bestrahlt wobei die Fettschicht dem Reflektor zugewandt ist so ergibt sich an der Grenzschicht Fett/Muskulatur eine beträchtliche Energiereflektion. Dadurch wird das Fettgewebe sekundär höher erwärmt als nach seinen physikalischen Konstanten zu erwarten ist. 3. Wenn die Dicke der zu bestrahlenden Gewebeschichten zufällig mit der Länge der Mikrowellen im Gewebe übereinstimmen können stehende Wellen auftreten d. h. zusätzliche Erwärmungen der Gewebepartien. 4. Eine einwandfreie Dosierung der Mikrowellenenergie ist auf Grund des unübersehbaren Reflektions- und Absorptionsgeschehens in den einzelnen Gewebeschichten nicht möglich. 5. Entsprechend der strahlenden Wärmebehandlung kann bei den Mikrowellen ein von der Größe und Form des Reflektors abhängiges Gebiet bestrahlt werden d. h. gute lokale Wärmebehandlung. 6. Gegenüber der üblichen Wärmebehandlung (Rotlicht UV-Licht warme Umschläge usw.) ist die Tiefenwirkung der Mikrowellen größer gegenüber den Kurzwellen (3 m und 11 m) geringer dafür aber in bestimmten Gewebeschichten lokalisierbar. Ersatz für eine Kurzwellenbehandlung können die Mikrowellen auf Grund ihrer geringen Tiefenwirkung nur dort sein wo es gilt oberflächliche Körperpartien zu behandeln. 7. Verbrennungen sind bei den heute üblichen Leistungen der Geräte nicht zu erwarten solange die Thermo-Sensibilität des bestrahlten Körpers vorhanden ist. 8. Außer Wärmewirkungen sind spezielle biologische Wirkungen der Mikrowellen bisher nicht festgestellt worden (nach Beurteilung maßgebender Fachleute auch nicht zu erwarten). 9. Ein fest umrissenes Indikationsgebiet für Mikrowellentherapie kann im Augenblick bei uns in Deutschland nicht gegeben werden da die vorliegenden Erfahrungen dazu nicht ausreichen. Sicherlich wird aber die Mikrowellenbehandlung in der Dermatologie inneren Medizin (Rheuma Ischias und Gelenkentzündungen) und in der kleinen Chirurgie wesentliche Aufgaben zu erfüllen haben. Bei verschiedenen Indikationen erweist sich die Mikrowelle gegenüber der Ultrakurzwelle wegen ihrer guten Lokalisierbarkeit überlegen. ___MH


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