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May 2024

Ozon Waldluft und Wetter

Journal/Book: Naturwissenschaftliche Umschau der Chemiker-Zeitung IX. Jahrgang Nr. 10 Oktober 1920. 1920;

Abstract: Die Würzigkeit der Waldluft ihre heilenden und stärkenden Wirkungen das sind allgemein bekannte Dinge. Und es scheint ein ebensolcher Gemeinplatz zu sein all diese Köstlichkeiten auf den Ozonreichtum der bestockten Gebiete zurückzuführen. Denn auch der einfachste Mann weiß von der Trefflichkeit der ozonreichen Waldluft zu erzählen. Jeder Bäder- und Erholungsortführer pflegt ja gerade den in seiner Gegend besonders hohen Ozongehalt gebührend hervorzuheben. Und in Massen strömen die Sommergäste hin um ihre vom Staub der Städte verstopften Lungen mit dem wundersam kräftigendem Dufte vollzupumpen . . . Doch wie ? Lächelt der Chemiker nicht? Er hat ja sicher und sei es nur während der Lehrzeit auf der Hochschule Gelegenheit gehabt diesen eigenartig gekuppelten Sauerstoff zu genießen. Aber ein Genuß war das doch wahrlich nicht. Das sagt ja wohl schon der vom griechischen Worte für riechen abgeleitete Name. Zwar sind es noch keine hundert Jahre her (seitdem es der bewundernswerte vielseitige und heute gar zu sehr unterschätzte SCHÖNBEIN taufte. Zwar scheint die Menschheit schon seit HOMERS Zeiten mit diesem seltsamen Geruche vertraut zwar hatte bereits VAN MARUM 1785 einen eigentümlichen phosphorischen Geruch in der Umgebung tätiger Elektrisiermaschinen beobachtet den die Luft beim Durchschlag elektrischer Funken annahm eine Erscheinung die auch in der freien Natur dort eintrat wo der Blitz eingeschlagen hatte; zwar hatte später CRUIKSHANK bei der elektrischen Zersetzung des Wassers diese Erscheinung beobachtet aber erst 1839wurde von SCHÖNBEIN und dann auch von anderen Forschern die eigentliche Untersuchung dieser Ursache vorgenommen. Und auch SCHÖNBEIN war es der das Auftreten des von ihm so benannten Ozons bei der langsamen Verbrennung (Oxydation) des Phosphors Terpentinöls usw. grundlegend feststellte. Bei dieser letzten Beobachtung setzte nun die Heilkraft der Waldluft ein. Es mußte dies besonders in den Föhren vorhandene Terpentinöl sein das durch die Nadeln verdunstete und so zur Bildung des Ozons beitrug. Die Aufgabe war gelöst und damit der Ozonreichtum der Wälder besiegelt. Mochte dieses Gas auch in der Werkstätte des Chemikers noch so übel duften draußen wurde es zu köstlichem Balsam. Gewiß fehlte es nicht an Stimmen die hier einen Trugschluß vermuteten. Aber es half nichts. Bis in die Gegenwart hat sich das Ozon der Wälder nicht nur in blendenden Werbeschriften von Bädern sondern auch in unseren ernstesten wissenschaftlichen Zeitschriften beharrlich behauptet ja namhafte Chemiker der neuesten Zeit pflegen sich im Ozon des deutschen Waldes zu kräftigen. . . Es wäre indessen töricht das Vorkommen des Ozons in der Luft überhaupt zu leugnen. Gewiß finden wir es in sehr geringen unter der Schwelle der chemischen Nachweisbarkeit bleibenden Mengen im Luftmeere vor. ... ___MH


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